3-Länder Saab Treffen „Alle unter einem D-A-CH“ vom 7.-9. September 2018
An der östlichen Ecke des Bodensees grenzen nicht nur drei Länder und Regionen aneinander, alle drei Anrainerländer verfügen auch über eine rege und gut organisierte SAAB-Szene. Nachdem die süddeutsche Saab-Gemeinde in den letzten Jahren drei erfolgreiche Treffen in Süddeutschland organisiert hatte, entstand die Idee, ein gemeinsames, grenzüberschreitendes Treffen der SAAB-Freunde aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu organisieren. Diese Idee eines internationalen SAAB-Events unter dem Motto „Alle unter einem D-A-CH“ haben wir begeistert aufgegriffen, da der vorgeschlagene Termin vom 7.-9. September 2018 ohnehin auf das Wochenende unserer traditionellen Herbstausfahrt fiel.
Bereits Ende 2017 traf sich ein kleines Team aus den drei Ländern und nahm die Planung dieses Großevents in Angriff. Das gemeinsame Ziel war, Bregenz mit seiner gastronomischen Attraktivität als Ausgangsbasis für eine Tagesausfahrt in die Schweiz, respektive die Schweizer Alpenpässe, zu nutzen. Die Leidenschaft für die skandinavische Marke und die touristische Attraktivität der Region führte dazu, dass bereits Anfang April alle ausgeschriebenen Plätze vergeben waren: mehr als 130 TeilnehmerInnen mit etwa 70 Saab aus den 3 beteiligen Ländern, aber auch aus Holland, Frankreich, Luxemburg, Dänemark und Lichtenstein, nahmen an dieser 3-tägigen Veranstaltung teil!
Am Freitag gegen Mittag trafen die ersten TeilnehmerInnen im Hotel Mercure Bregenz City, das direkt neben dem Festspielhaus und der Seebühne liegt, ein. Die Registrierung der TeilnehmerInnen, die Ausgabe der Namenskärtchen und der Begrüßungssackerl konnte, trotz phasenweise großem Ansturm auf die Registrierungsstelle, gegen 16 Uhr 45 abgeschlossen werden. Die Begrüßungsveranstaltung startete pünktlich um 17 Uhr im Raum „Bodensee“. Im Namen des 3-Länder-Organisationsteams begrüßte Uwe Seidel die TeilnehmerInnen und gab einen ersten Überblick über den Ablauf der Veranstaltung.
Gegen 18 Uhr brachen wir in 3 Gruppen zu einer etwa 1 ½ stündigen Stadtführung auf. Die Stadtführer boten uns einen interessanten Einblick in die geschichtliche Entwicklung der Stadt und des Bodenseeraumes. Nach dem Abendessen stellte uns Hanspeter Müller vom Saab Club der Schweiz die beiden Routen für die Samstags-Touren vor. Der gesellige Abend wurde musikalisch von einem Trio mit volkstümlicher Musik untermalt und dauerte noch recht lang (bei manchen sogar noch länger – angeblich)!
Am Samstag trafen wir uns bereits um 8 Uhr am Parkplatz beim Casinostadion, wo Oli Deuring und Bernhard Rädler bereits mit den „Jausenpaketen“ auf die TeilnehmerInnen warteten. Unsere Schweizer Saab-Freunde hatten zwei sehr interessante Touren geplant. Dabei nahmen sie den Slogan „Saab – auf langen Strecken zuhause“ wörtlich. Die große Tour war mit 483 km Länge und reiner Fahrzeit von fast 8 Stunden angegeben. An zwei Abkürzungspunkten konnte die Strecke um 1 ½ oder 2 ½ Stunden verkürzt werden. Die zweite Tour war eine deutlich kürzere und eher gemütliche Voralpentour und durch die Schweiz (Appenzellerland, Ruppenpass), Vorarlberg (Furkajoch) und über Liechtenstein nochmals in die Schweiz (Schwägalp, Appenzell). Die Streckenführung bot wunderbare Aussichten auf den Bodensee und Süddeutschland, Vorarlberg und das Rheintal.
Die große Tour führte nach dem Grenzübertritt bei Höchst über die Autobahn Richtung Chur-Bad Ragaz. An der Ausfahrt Davos/Landquart verließ unser Tross die Autobahn und folgte den Wegweisern Richtung Davos. Nach einer kurzen Pause im Ortsteil Davos-Wolfgang (auch das ist schon eine Passhöhe mit 1631 m Seehöhe) nahmen wir wieder Fahrt auf.
Knapp vor Davos folgte unsere Gruppe den Wegweisern Richtung Flüelapass. Am Ende der Passstraße erreichten wir Susch, im Engadin gelegen, und hielten uns dann Richtung St. Moritz und Zernez. In Zernez hieß es dann links abbiegen, um den nächsten Alpenpass zu überqueren. Unsere Route führte durch ein Nationalparkgebiet und über den Ofenpass nach Santa Maria im Münstertal.
Mittlerweile hatte sich eine kleine „Österreichergruppe“ gebildet, die sich spontan entschied, in diesem idyllischen Ort Mittagsrast zu machen. Der Gastgarten der Bäckerei Meier-Beck bot mit Sonnenschirmen ein einladendes und zugleich schattiges Plätzchen. Während des Mittagessens hörten wir plötzlich Kuhglockengeläute und Hufgeklapper: eine Herde festlich geschmückter Kühe zog, begleitet von einigen Hirten, durch die schmalen Gassen des Dorfes – wir waren unverhofft Zaungäste eines Almabtriebs geworden.
Am Nachmittag überquerten wir als erstes den Umbrailpass an der Grenze zu Italien. Kurz danach wurden wir mit einem fantastischenAusblick auf eine serpentinenreiche Straße belohnt. Es war ein großer Spaß, diese vielen Kehren unter die Räder zu nehmen. Die waren teilweise so eng, dass man meinte, über den Abgrund hinauszufahren. Die Route führte uns weiter in den Süden Richtung Bormio. Knapp davor nahmen wir die Abzweigung nach Livignio. Von dort gings dann über den Pass Forcola di Livigno wieder zurück in die Schweiz.
Auf der Passhöhe lud die „Foresteria 2315“ zu einer Kaffeepause ein. Auch eine andere Gruppe hatte diese Location als Stopp ausgewählt … der Espresso war excellent!
Der vorletzte Alpenpass auf unserer großen Tour war der Berninapass. Danach gings über Pontresina und Samaden nach La-Punt, von wo wir unseren letzten Alpenpass, den Albula, in Angriff nahmen. Über Preda, Bergün, Filisur, Alvaneu Bad, Brienz und Lantsch führte unsere Route nach Lenzerheide, wo an diesem Wochenende die Mountainbike-WM ausgetragen wurde. Ab Chur gings dann auf der Autobahn wieder in Richtung Bregenz, wo wir schließlich gegen 19:30 Uhr müde, aber wohlbehalten eintrafen.
Nachdem wir uns ein wenig frisch gemacht hatten und sich ein Hungergefühl einstellte, spazierten wir vom Hotel zum nahe gelegenen „Wirtshaus am See“. Im Wintergarten erwartete uns ein herrliches Buffet mit ausgezeichneten regionalen Spezialitäten. Die stolzen Alpenpässe-Überquerer erzählten voller Begeisterung von ihren Erlebnissen. So wurde bis spät in die Nacht gefachsimpelt, gelacht und viele länderübergreifende Freundschaften geschlossen, Adressen und Telefonnummern ausgetauscht.
Am Sonntag nach dem Frühstück wurden die Teilnehmer offiziell verabschiedet. Danach starteten wir zum letzten Programmpunkt. Zur Wahl stand der Besuch einer Saab-Tuning-Werkstatt mit Saab-Rennfahrzeugen in Langen bei Bregenz (angeblich das Dorf mit der höchsten Saab-Dichte Europas) oder alternativ des Zeppelin Museums Friedrichshafen. Die TeilnehmerInnen aus Deutschland, der Schweiz und aus Österreich, aus Liechtenstein, Dänemark, den Niederlanden und Frankreich waren einhellig der Meinung, dass dieses Saab-Treffen im Dreiländereck Österreich, Deutschland, Schweiz ein erlebnisreiches Wochenende, ein voller Erfolg war.
Bericht: Erich Malzer